Die Parteienlandschaft in den Schweizer Städten hat sich seit den 1980er-Jahren stark gewandelt. FDP und SP halten zwar weiterhin die meisten Sitze in den Exekutiven und Parlamenten der Städte. Ihr Vorsprung hat sich aber deutlich verringert.
2024 entfielen 24,3 Prozent der Mandate in den Exekutiven der Gemeinden auf die FDP und 21,3 Prozent auf die SP, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte.
Auffällig: Je kleiner die städtische Gemeinde, desto grösser ist der FDP-Anteil in der Regierung. Bei grösseren Städten steigt dagegen der SP-Anteil kontinuierlich.
In den Legislativen lag der Anteil beider Parteien bei jeweils 21 Prozent. Im Vergleich dazu hatte die FDP im Jahr 1983 mit einem Sitzanteil von 36 Prozent in der Exekutive beziehungsweise 32 Prozent in der Legislative noch dominiert. Die SP hatte damals einen Sitzanteil von 25 Prozent respektive 26 Prozent.
Das BFS führt als Erklärung für diese Veränderung an, dass in der Zwischenzeit weitere Parteien an Bedeutung gewonnen haben. In den Gemeindeparlamenten konnte die SVP ihren Sitzanteil von 7 Prozent auf 15 Prozent erhöhen. Die Grünen legten von 2 Prozent auf 13 Prozent zu. Die GLP, die 1983 noch nicht existiert hatte, verfügt heute über 7 Prozent der Mandate.
Die Mitte (CVP/BDP) wurde zwar Anfang der 2000er-Jahre von der SVP und 2020 von den Grünen überholt, ist aber laut den BFS-Angaben in den eher von Stabilität geprägten Gemeindeexekutiven weiterhin gut vertreten. Dort ist sie mit 16 Prozent der Mandate die drittstärkste Kraft.
Die BFS-Ergebnisse stammen aus der Erhebung zu den Wahlen der Exekutiven und Legislativen der Schweizer Städte, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Städteverband erarbeitet wurden. (pre/sda)